
Die Welt ist ein geheimnisvoller Ort, wenn man sie mit den Augen eines Tieres betrachtet. Balthazar ist ein grauer Esel mit melancholischen Augen und begegnet auf seinem Lebensweg guten und schlechten Menschen, erlebt Freude und Schmerz, erträgt das Glücksrad, das sein Glück in Unglück und seine Verzweiflung in unerwartete Glückseligkeit verwandelt. Doch nicht einmal für einen Moment verliert er seine Unschuld.
Eine Hommage und Neuinterpretation von Robert Bressons „Zum Beispiel Balthasar“.
Jerzy Skolimowski verwebt Tiefsinn, Trivialität und Träumerei zu einer tragikomischen Tiergeschichte, die ohne fehlgeleitete Vermenschlichung um Mitgefühl und Respekt für nichtmenschliche Individuen wie den Titelcharakter wirbt. Dank symbolstarker Kamerabilder und eindrucksvoller Tierarbeit berührt die Odyssee Esel Eos, die von einem polnischen Wanderzirkus bis in ein italienisches Adelsanwesen führt, zugleich als tierische Tragödie von melancholischer Märchenhaftigkeit und universelle Parabel, durchzogen von dezenter Kritik an Religion, Umweltzerstörung und politischer Radikalisierung.