Die Wirkung eines Trickfilms hängt nicht zuletzt von den verwendeten Materialien und der Art und Weise ihres Einsatzes ab. Es lohnt sich hier, zu experimentieren, Neues auszuprobierenund vielleicht auch Materialien neuartig zu kombinieren. So kann man ein ganzes Spektrum an kreativen Möglichkeiten entdecken, die alle ihren eigenen ästhetischenReiz haben.
Ästhetisch interessant wird Legetrick auch dann, wenn man unterschiedliche Materialien mixt bzw. Materialien und Farbgebung bereits zur Geschichte passend aussucht: Stoffe mit unterschiedlicher Struktur und Muster, Seidenpapier, Zeitungen, Fotos, Postkarten, Landkarten, Schnittmusterbögen, Tapetenreste, Federn, Draht, Pfeifenputzer, Watte, Wellpappe, Folien oder Fotos. All das kann gegebenenfalls auch noch mit Stiften oder Wasserfarbe bearbeitet werden.
Leuchtende Bilder: Leuchtende Bilder lassen sich mit transparenter Folie (Scheinwerferfolie) erzielen, wenn man auf einem Leuchttisch (unterleuchtete Milchglasplatte) animiert. Das geht auch mit einen Overheadprojektor: animiert wird auf der Leuchtfläche des Projektors, das projizierte Bild wird von der Wand abfotografiert. Interessant kann auch der Einsatz von Schwarzlicht sein. Kombiniert mit leuchtfarbenen Objekten faszinieren hier die ausdruckvoll strahlenden Farben.
Filmbilder: Man kann auch Figuren aus Filmaufnahmen, die von den Teilnehmer*innen vorher selbst gedreht wurden, verwenden, digital bearbeiten, ausdrucken und in einen neuen Film einarbeiten. Es empfiehlt sich, die ausgedruckten Figuren wie auch alle anderen Figuren, die aus dünnem Material gestaltet wurden (z.B. Zeichenpapier) vor dem Ausschneiden auf feste Pappe zu kleben, damit sie sich nicht rollen oder aufwellen.
Scherenschnitt: Die Bildgestaltung kann beim Legetrick von sehr farbig über monochrom bis hin zu schwarz-weißen Silhouettenbildern reichen. Für die Scherenschnitt- oder auch Silhouetten-Animation gestaltet man die Figuren aus schwarzem Karton. Animiert wird vor hellem Hintergrund oder auf dem Leuchttisch. Binnenstrukturen sind nicht mehr erkennbar (außer sie werden ausgeschnitten). Eine bekannte Scherenschnitt-Künstlerin war Lotte Reiniger, es lohnt sich, zur Anregung ihre Arbeit anzusehen.
Sandanimation: Eine sehr einfache und schnell zu realisierende Methode ist die 2D-Animation mit Sand. Hier wird schrittweise mit (buntem Deko-) Sand (für weiß geht auch Salz) auf den Tricktisch „gemalt“. Der Sand lässt sich verwischen, wegpusten oder wegsaugen, mischen, in mehreren Lagen überstreuen und bietet Anlass zu wunderbaren Experimenten. Spannend auch, wenn der fertige Film rückwärts abgespielt wird und z.B. eine Sandfläche sich auf zauberhafte Weise zu Buchstaben formt. Probieren Sie einen Sandtrick auch mal in Kombination mit einem Leuchttisch, Overheadprojektor oder einer Schwarzlichtlampe aus.
Kontraste: Um markante Bilder zu erzielen und den Blick der Zuschauer zu unterstützen, ist es oft sinnvoll, den Hintergrund neutral zu halten, mit Kontrasten zwischen Hintergrund und Figuren zu arbeiten bzw. die Figuren und Gegenstände mit Konturen (Outlines) wie bei Comic- Zeichnungen zu versehen.