Evelyn (Michelle Yeoh) ist vor Jahrzehnten mit ihrem Mann Waymond (Ke Huy Quan) in die USA gezogen. Ihr Leben hat sich nicht ideal entwickelt. Mit ihrer Tochter gerät sie immer aneinander und der Waschsalon erlaubt auch keine großen Sprünge. Als sie mit einer Finanzbeamtin (Jamie Lee Curtis) wegen der steuerlichen Last sprechen muss, verändert sich ihr Mann. Er ist nicht mehr er selbst, sondern eine alternative Version aus einer parallelen Welt. Evelyn muss von nun an nicht weniger als das Muliversum retten. Klingt nach typischer Blockbuster-Kost á la Marvel, ist hier jedoch ein phantasievolles, vielschichtiges Kleinod. Das Regie-Duo Daniel Kwan und Daniel Scheinert legen ein überbordendes Sci-fi-Action-Kung-Fu-Abenteuer vor, das in Lichtgeschwindigkeit durch multidimensionale Universen hüpft. Der Film strotzt geradezu vor wilden, manchmal auch irrsinnigen Ideen. Er ist bis zum Bersten angefüllt mit Details, die bei der ersten Sichtung sicherlich nicht alle erkannt werden können. Der Film ist in jeder Beziehung überwältigend. Der Formatwechsel des Bildes ist interessant, die Rückblicke auf die alternativen Leben sind dann im Stil alter Familienvideos gehalten. Dazu gibt es Martials Arts, die an die großen Wuxia-Filme aus China erinnern, aber auch Kampfchoreographien, die Jackie Chan gut zu Gesicht gestanden hätten. Kein Film, der es einem leicht macht, aber ein mehr als zweistündiger Trip, nachdem man das Verlangen hat, dieses Werk gleich nochmal zu sehen.
Open Air: Everything Everywhere All at Once
Herkunftsland/Ort:
USA
Erscheinungsjahr:
2022
Laufzeit:
132min
FSK:
Regie:
Dan Kwan und Daniel Scheinert