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Pixilation

Pixilation ist die Animation von Personen oder Objekten. Ihren besonderen Reiz erhält sie durch den leicht stockenden Bewegungsablauf von realen Personen und Objekten und die ganz eigenen verblüffenden Effekte. Objekte bewegen sich selbstständig, verändern sich, Menschen scheinen zu gleiten, zu fliegen, wachsen aus dem Boden und verschwinden in der Wand.

Pixiliation erstellen

Pixilation kann man mit der gewohnten Trickfilmtechnik (Web-)Kamera, Stativ und Laptop durchführen. Mobiler wird man, wenn man entweder ein Tablet bzw. Smartphone oder eine digitale Fotokamera verwendet. In beiden Fällen empfiehlt sich ebenfalls ein Stativ bzw. eine andere Befestigung. Für Smartphone und Tablet gibt es diverse, oft auch kostenlose Apps, die direkte Stop-Motion-Animationen ermöglichen. Bei der Arbeit mit einer Fotokamera (Achtung, immer Querformat verwenden!) werden die Bilder in Serie aufgenommen und dann in die Timeline eines Filmschnittprogramm importiert. Dabei sollte die Einstellung für die Länge von Einzelbildern so gewählt werden, dass der Film mit 12 Einzelbildernpro Sekunde abläuft, um einen flüssigen Bewegungsablauf zu erhalten.

Zum Einstieg in die Technik der Pixilation bieten sich folgende Übungen an: Beispiel 1: Ein*e Projektteilnehmer*in sitzt mit sich kaum ändernder Haltung auf einem Stuhl (in einem Karton, auf einem Teppich...) der von Aufnahme zu Aufnahme in kleinen Abständen durch den Raum geschoben wird. Werden die Bilder mit zwölf Frames pro Sekunde abgespielt ergibt sich der Eindruck eines selbständig fahrenden Stuhls. Ähnliches kann man mit ganzen Gruppen versuchen: jedes Gruppenmitglied macht von Bild zu Bild einen kleinen Schritt und schließt für die Aufnahme jeweils die Füße. Die Gruppe scheint durch den Raum zu gleiten.

Ein*e Projektteilnehmer*in springt mit kleinen Abständen und in möglichst gleicher Haltung hoch. Jeweils am höchsten Punkt wird eine Aufnahme gemacht. Als Film abgespielt scheint die Person  zu fliegen.

Jemand verschwindet in der Wand, Socken fliegen von den Füßen, ein sich selber drehender Hut über wechselnden Gesichtern, ein Frühstückstisch deckt sich selber, eine Plastikspinne spinnt über ein Gesicht ein Netz (Schminkstifte!), eine Mülltonne verfolgt und schluckt ein Kind, jemand läuft Schlittschuh auf dem Rasen (von Bild zu Bild in der einbeinigen Position eines Schlittschuhläufers vorrücken). Interessant ist auch in dunklen Räumen der Einsatz von Strahlern, die während der Pixilation verschoben werden. Eine nützliche Variante ist die Slow-Motion-Animation: Ein Darsteller bewegt sich sehr langsam (in Zeitlupe), und wird dabei in sehr schneller Abfolge aufgenommen. Spielt man diese Aufnahmen mit 12 Frames / Sekunde ab, erhält man eine nahezu normale Geschwindigkeit mit den für Pixilation typischen Stockungen. Hiermit können Übergänge zwischen aufwändigen Animationsschritten sehr einfach und schnell überbrückt werden. Interessant ist diese Technik auch auf einem vollen Platz, einer Kreuzung, am Bahnhof etc. Dann scheint sich der Darsteller in normalem Tempo zu bewegen während alles um ihn herum zu rasen scheint.

Pixilation in 2D

In einer Mischung aus Pixilation und 2D-Animation werden Personen zu Legetrickfiguren. Für diese Technik muss die Kamera an der Decke senkrecht über der Szene montiert werden. Beleuchtet wird von oben. Sowohl die Schauspieler wie auch sonstige Requisiten werden wie Legetrickfiguren liegend am Boden bewegt. Reizvoll ist, wenn im Kontrast zu den echten Figuren die Requisiten und unbelebten Objekte gebastelt sind. Es können aber auch reale Objekte verwendet werden. So sind traumhafte Szenen möglich, bei denen die Schwerkraft außer Kraft gesetzt scheint. Anregende Beispiele finden sich im Internet.

Whiteboardtechnik

In vielen Einrichtungen finden sich Whiteboards. Hier bieten sich Experimente mit der Whiteboardtechnik an, eine Kombination aus Pixilation und Zeichentrick. Mit Boardmarker wird Bild für Bild auf die Tafel gezeichnet und wieder verwischt. Gerne wird dazu auch die zeichnende oder verwischende Hand als Gestaltungselement gezeigt. Bekannt ist diese Technik durch die Verwendung in Erklärvideos geworden, dazu findet man etliche Beispiele im Internet. Man kann damit aber auch Geschichten gestalten. Diese Technik lässt sich auch auf anderen abwischbaren Oberflächen anwenden und so könnte in Ihrem Film eine Comicfigur über die Wände, Spiegel und Waschbecken in der Toilette hüpfen.